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Wiener platzt wegen wildem Parkplatz-Irrsinn der Kragen

In der Wiener Leopoldstadt gehen die Wogen hoch. Trotz der angespannten Parkplatzsituation werden immer mehr Stellplätze abgeschafft.

Maxim Zdziarski
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    Allein auf der Kreuzung Springergasse Ecke Darwingasse fallen mehrere Parkplätze weg.
    Allein auf der Kreuzung Springergasse Ecke Darwingasse fallen mehrere Parkplätze weg.
    Leserreporter / Google Maps / Heute

    Die Autofahrer in Wien werden das Problem kennen: Die Parkplatzsuche raubt täglich unzähligen Betroffenen den letzten Nerv. Die Einführung der flächendeckenden Kurzparkzone in ganz Wien sollte eigentlich für Entspannung sorgen. Doch das blieb in einigen Grätzeln der Stadt bestenfalls eine Wunschvorstellung – "Heute" berichtete bereits. 

    Nun sorgt in der Wiener Leopoldstadt ein fragwürdiges Parkplatz-Abbauprogramm für dicke Luft. "Heute"-Leser Philipp ist es gewohnt im Volkertviertel unzählige Runden zu drehen, ehe er einen legalen Stellplatz für seinen kleinen Fiat 500 findet. "Es ist eine Katastrophe. Teilweise suche ich über eine halbe Stunde", ärgert sich der Wiener. Und die Lage dürfte sich nach den neuesten Umbauarbeiten im Bereich der Springergasse auch nicht verbessern, denn: an fast jeder Ecke wurden mehrere Parkplätze liquidiert. 

    "Wer denkt sich sowas aus?"

    "Richtig schlau! Von einem Tag auf den anderen montierte man Poller und malte Sperrflächen auf. Wer denkt sich sowas aus und wie sehr muss man Menschen hassen an seinem Schreibtisch?", ärgert sich Philipp im "Heute"-Gespräch. Gegen die Begrünung des Bezirks habe der Leopoldstädter prinzipiell nichts: "Finde es ja cool wenn neue Grünflächen oder Radständer entstehen, aber an jeder Kreuzung sinnlos Parkplätze durch Metallsäulen wegzunehmen hilft keinem und kostet nur unnötig Steuergeld."

    Er ist sich sicher: Jetzt kann er sich die halbe Nacht anhören, wie verbitterte Anrainer abends einen Parkplatz suchen. "Das steigert nicht unbedingt die Lebensqualität." Umliegende Garagen sind mittlerweile auch keine Alternative mehr, denn auch hier gibt es kaum noch freie Plätze. Abgesehen davon würde ein solcher etwa 100 Euro im Monat kosten.

    Laut Philipp sind auch die Garagen mittlerweile völlig überfüllt.
    Laut Philipp sind auch die Garagen mittlerweile völlig überfüllt.
    Leserreporter

    Bezirksvorsteher ist "nicht besonders glücklich"

    "Heute" fragte beim Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (SPÖ) nach, was hinter den neuen Sperrflächen steckt. Laut Nikolai handelt es sich hierbei die Umsetzung der Pläne seiner Vorgängerin (Anmerkung der Redaktion: Uschi Lichtenegger, die Grünen).

    Hier gibt es einen aufrechten Beschluss der ehemaligen Stadträtin, dass an den Schulwegen die Kreuzungsbereiche mit Sperrflächen und Pollern gesperrt werden. "Ich bin nicht besonders glücklich mit den verlorenen Parkplätzen, kann jedoch Maßnahmen zur Schulwegsicherung an Gefahrenstellen nicht wieder rückgängig machen", so Bezirksvorsteher Nikolai auf Anfrage von "Heute".

    Grüne liquidierten Parkplätze und pflanzten Bäume

    Die Garage im Volkertviertel wurde vor zwei Jahren mit 360 Stellplätzen errichtet und ist jetzt bereits voll ausgelastet. Aber nicht nur dafür wurden an der Oberfläche Parkplätze entfernt, auch für diverse Baumpflanzungen in den Gassen musste entsprechend Platz geschaffen werden. "Rund 90 Stellplätze fielen auch den schlecht geplanten Radwegen Am Tabor zum Opfer, wo knapp vor der Wahl unkoordiniert Tatsachen geschaffen wurden", so Nikolai gegenüber "Heute"

    Anrainerparkplätze sollen Abhilfe schaffen

    Die Gründe für die katastrophale Parkplatzsituation in der Leopoldstadt sind laut dem Bezirksvorsteher vielfältig: Schulwegsicherheit, Begrünungsmaßnahmen, coronabedingte Verlängerungen der Schanigärten und die zahlreichen Rohrleitungsarbeiten belasten die Lage zusätzlich. Nun versucht man für die Bewohner zusätzliche Anrainerparkplätze zu schaffen. Zuletzt sind so im Stuwerviertel 600 Plätze frei geworden. Einen wirklich sicheren Stellplatz kann letztlich aber nur ein teurer Garagenplatz garantieren. 

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